Checkliste: Was bietet die Rahmenstrategie und wie lässt sie sich konkret in Kommunen anwenden?
Die Rahmenstrategie ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu Smart Cities in Südwestfalen. Wie aber profitieren die Kommunen im Detail davon?

von Rouven Theiß

8. Oktober 2021

Wir, die 5 für Südwestfalen und die Südwestfalen Agentur, möchten unsere Heimatregion smart machen. Genau aus diesem Grund haben wir uns zusammengeschlossen und arbeiten in einem Modellprojekt eng zusammen.

Klar ist aber auch: Wir sind keine Einzelkämpfer, sondern möchten ganz Südwestfalen für unsere Sache gewinnen und mit unseren Projekten begeistern. Wie das unter anderem realisiert werden kann? Durch eine klare Leitlinie und ganz viel Transparenz.

Deshalb haben wir die Smart Cities Rahmenstrategie ins Leben gerufen. Und da wir interkommunale Zusammenarbeit sehr schätzen und unbedingt möchten, sind alle südwestfälischen Kommunen herzlich dazu eingeladen, unsere Rahmenstrategie auch für eigene Zwecke zu nutzen.

Warum ist die Smart Cities Rahmenstrategie für Südwestfalen so besonders?

Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Die Rahmenstrategie ist deshalb so besonders, weil sie das Werk von fünf Kommunen und der projektsteuernden Südwestfalen Agentur ist. Sie stellt unser erstes frühes Arbeitsergebnis und den Baustein für die weiteren Schritte dar, die wir seit Herbst 2020 gegangen sind und auch bis 2026 gehen werden.

Wir haben uns über Stadt- beziehungsweise Kommunengrenzen hinaus zusammengetan, um gemeinsam etwas zu bewegen und anzuschieben. Das Ergebnis all unserer Ideen ist die Rahmenstrategie.

Dort haben wir festgehalten, was uns wichtig ist, um Südwestfalen auf verschiedenen Ebenen im Rahmen unseres Modellprojekts weiterzuentwickeln.

Besonders ist aber auch: Die Rahmenstrategie ist offen für alle Kommunen in Südwestfalen. Für den Anschluss an unser Strategiepapier braucht es lediglich:

  • die Absichtserklärung der Verwaltungsspitze oder
  • einen entsprechenden Ratsbeschluss.

Welche sind die Vorteile der Rahmenstrategie?

Einen großen Vorteil der Rahmenstrategie haben wir bereits in unserem vorherigen Leitfaden genannt: Bestehende strategische Grundlagen werden zusammengeführt und zusammengefasst.

Vor allem für die Mitmacherkommunen gibt es aber drei weitere ganz elementare Vorteile. Das sind:

  • Die Arbeitsdefinition ist noch offen genug, sodass lokale Anpassungen und Zielsetzungen vorgenommen werden können.
  • Das Dokument lässt sich leicht erklären. So kann beispielsweise die Politik mit diesem Thema in Berührung gebracht werden.
  • Die Rahmenstrategie wurde bereits in anderen Kommunen als Impuls genutzt, um politische Prozesse in Gang zu setzen. Ein Beispiel: Der Rat der Stadt Plettenberg hat im Februar 2021 einen Beschluss zum Anschluss an die Rahmenstrategie gefasst.

Noch besser ist aber: Jeder – bezogen auf Kommunen – in Südwestfalen kann mitmachen. Wie das geht, ist weiter vorne in diesem Text erläutert worden. Ist der Anschluss an die Rahmenstrategie entweder politisch oder verwaltungsseitig beschlossen worden, folgt nicht nur die Aufnahme in ein starkes Netzwerk und viel Austausch mit den fünf Pionierkommunen.

Konkrete Projekte, die beispielsweise schon an anderer Stelle erfolgreich umgesetzt worden sind, können kurzerhand auch einfach in der eigenen Kommune realisiert werden. Möglich macht das unser Open-Source-Konzept.

Warum sind Smart Cities für Südwestfalen überhaupt wichtig?

Südwestfalen ist eine eher ländliche Region, gleichzeitig aber ein starker Industriestandort. Hier leben etwa 1,4 Millionen Menschen. Aber: Der demografische Wandel und das Abwandern junger Menschen sorgen dafür, dass die Bevölkerungszahl bis 2030 laut Prognosen massiv – um rund zehn Prozent gegenüber 2015 – schrumpft.

Diesem demografischen Wandel gilt es genauso zu begegnen wie der digitalen Transformation, der Hoheit über Daten, der Mobilität, der Daseinsvorsorge und zwei weiteren ganz entscheidenden Themenfeldern: Klimawandel und Nachhaltigkeit.

Um diese Herausforderungen meistern zu können und den Menschen in der Region dauerhaft ein gutes Leben ermöglichen zu können, sind Smart Cities ein ganz relevanter Baustein.

Wie sehen die positiven Folgen aus, wenn Südwestfalen Smart Cities bekommt?

Intelligente Städte, viel Raum für die Menschen, digitale Akzente, die das Leben und Arbeiten erleichtern und ein effizienter und sorgsamer Umgang mit Daten. Das ist die Idee, die hinter der Einrichtung von Smart Cities in Südwestfalen steckt.

Leitlinie bei allem, was letztendlich umgesetzt wird, ist für uns dabei das sogenannte gute Leben. Was es damit auf sich hat? Im Grunde genommen das, was wir heute unter Nachhaltigkeit verstehen – nur weitergedacht und auf alle Facetten des Lebens bezogen.

Das gute Leben bedeutet, materiell genügsam in Gemeinschaft zu leben sowie sozial und solidarisch zu wirtschaften. Dazu kommen das Eigenrecht der Natur sowie das Grundrecht auf Bildung, Nahrung, Wohnen, kulturelle und politische Teilhabe – und zwar für alle. Solche Werte sollen in der Zukunft unserer Ansicht nach in Südwestfalen auf der Tagesordnung stehen – für ein gutes Leben in allen Kommunen unserer Region!