Zwar läuft die Projektförderlaufzeit von “Smart Cities: 5 für Südwestfalen” noch bis Oktober 2026, doch haben wir uns bereits jetzt mit der Verstetigung unserer Projekte über den Förderzeitraum hinaus beschäftigt, um alle entscheidenden Faktoren für ein Gelingen zu berücksichtigen. An welche Faktoren das Projektmanagement-Team der 5 für Südwestfalen dabei denkt, erfährst du in diesem Leitfaden!
Die Verstetigung richtet also den Blick in die Zukunft. Aber wieso beschäftigen wir uns jetzt schon mit dem Thema? Bis Ende 2026 ist doch noch ausreichend Zeit. Außerdem sind wir gerade erst am Anfang der Umsetzungsphase.
Zunächst geht es darum, Fördermittel für die richtigen Maßnahmen auszunutzen, welche auch das Potential haben, langfristig zu bestehen. Außerdem muss noch viel Wissen zur Verstetigung aufgebaut werden; Erfahrungen müssen gemacht, Probleme gelöst und die Lösungen geteilt werden. Aber genau darin liegt begründet, dass bereits vor einer Umsetzung an das „Danach“ gedacht werden sollte: das Ganze soll strategisch verstetigt werden (können).
Denn jetzt haben wir noch die nötige Zeit, um eine erfolgreiche Verstetigung zu bewirken.
Lektion:
„Eine Frühzeitige Planung der Verstetigung ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg!“
Doch nun etwas konkreter!
Wir haben uns die Frage gestellt, wie in den verschiedenen Settings unserer Pionierkommunen jeweils eine Verstetigung gelingen kann. Und auch hier hat sich gezeigt, es wird nicht den einen Weg geben, den wir alle nehmen können, denn wir stehen an verschiedenen Ausgangspositionen. Doch ist das was Schlechtes? Nicht im Ansatz! Denn bereits in diesen allerersten Schritten hin zu einem Weg in die Zukunft, haben wir mal wieder den großen Vorteil unserer Gemeinschaft zu schätzen gelernt! Die Möglichkeit, von den Erfahrungen der anderen zu profitieren! Außerdem hat sich gezeigt, wie umfangreich diese Thematik ist.
Während eines Workshops des Projektmanagement-Teams “5 für Südwestfalen” wurden drei Schwerpunkte herausgearbeitet, welche das Thema “Verstetigung” jeweils auf verschiedenen räumlichen Ebenen (kommunal, interkommunal und regional) betrachten.
Diese stellen wir hier kurz vor:
Kommunale Verstetigung:
Für eine erfolgreiche Verstetigung müssen Verantwortliche in den Fachabteilungen gewonnen werden, die zukünftig für die Projekte zuständig sind. Gerade im Hinblick auf die Arbeitsbelastung der Angestellten ist dies eine besondere Herausforderung.
Wie gelingt es also, die Menschen zu erreichen, ihr Interesse für neue Thematiken zu gewinnen und ihnen den Mehrwert näher zu bringen, den sie durch die neuartigen Lösungsansätze bekommen? Dass sich durch diese Lösungsansätze vielleicht sogar ihr Arbeitsaufwand reduzieren könnte…
In Soest und Arnsberg zeigt sich eine mögliche Herangehensweise: Hier wurde die Erfahrung gemacht, dass es nicht gut ist zu versuchen, die Veränderung über einen Vorgesetzten oder die Fachbereichsleitung einzuführen. Ebenso schwierig gestaltete sich die Einführung neuer Ideen „von außen“. In beiden Städten konnten gute Erfahrungen gemacht werden, indem man begeisterte Mitarbeiter findet, welche offen für neue Ideen sind, und sie einarbeitet. Diese tragen dann die neuen Ideen in die Abteilung. So wird auch skeptischeren Mitarbeitern die Möglichkeit geboten, sich ohne Zwang und Druck mit den neuen Ideen auseinanderzusetzen und so deren Vorteile zu erkunden.
In Menden und in Soest wurde außerdem festgestellt, dass man die Begeisterung für eine neue Idee fördern kann, in dem man die Mitarbeiter bereits in den Entwicklungsprozess des Projektes mit einbezieht.
Lektion:
„Ohne erkennbaren Mehrwert, keine Begeisterung! Und ohne Begeisterung, keine Akzeptanz und keine Verstetigung!“
„Skepsis begegnet man am besten durch ein gewohntes Umfeld, ohne Druck und Zwang und durch einen persönlichen Bezug zum Projekt (z.B. durch die frühe Einbindung bereits im Entwicklungsprozess“
Interkommunale Zusammenarbeit:
Wie auch wir von unseren gegenseitigen Erfahrungen profitieren, wollen wir diese Möglichkeit auch anderen Interessierten bieten, zum einen während des Umsetzungsprozesses aber auch darüber hinaus.
Durch eine interkommunale Vernetzung von Fachexperten können sich die Partnerkommunen untereinander helfen und es entsteht ein weiterer Mehrwert für die Angestellten. Und auch über den Umsetzungsprozess hinaus können die gemachten Erfahrungen interessant für z.B. Forschungsprojekte sein. Es besteht also auch auf diesem Weg die Möglichkeit einer Verstetigung durch Anschlussprojekte.
Lektion:
„Interkommunale Zusammenarbeit kann die kommunale Verstetigung unterstützen!“
„Durch die Interkommunale Zusammenarbeit ergeben sich weitere Verstetigungspotentiale“
Regionale Kooperation:
Zusätzlich zur Verstetigung auf kommunaler und interkommunaler Ebene, wird eine Verstetigung auf regionaler Ebene angepeilt. Es gibt aktuell eine Projektidee, die bis September 2023 weiterverfolgt wird, um sie womöglich in den REGIONALE-Prozess zu überführen. Es handelt sich hierbei um einen regionalen Knotenpunkt der Smart-City-Kompetenz, eine Institution für weitere Innovation und Zukunftsthemen. Doch mehr soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden.
Was gibt es also zu beachten bei der Verstetigung?
- Es gibt nicht den einen richtigen Ansatz, der auf alle Settings übertragbar ist. Darum ist eine Zusammenarbeit so interessant, um möglichst viele Erfahrungen aus möglichst vielen verschiedenen Settings zusammen zu tragen!
- So unterschiedlich die Settings sind, wir Menschen sind uns immer ähnlich und so können wir von unseren Erfahrungen untereinander profitieren.
- Ohne Begeisterung innerhalb der Zielgruppe (hier: der Verwaltung) wird die Verstetigung scheitern!
- Dies ist ein langer Prozess, in den viele Akteure miteingebunden sind. Darum ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dieser Thematik essenziell!
- Die Verstetigung eines Projektes, kann mehr als nur „Teil des Projektes“ sein, sie kann ein eigenes, neues Projekt sein/über dieses erreicht werden!
Wir werden euch auf jeden Fall in späteren Leitfänden auf dem Laufenden halten, wie sich der Prozess der Verstetigung in den nächsten Jahren gestaltet, welche Erfahrungen unsere Pionierkommunen sammeln und welche Möglichkeiten sich zukünftig noch auftun.
Dich hat einer unserer Schwerpunkte besonders interessiert? Dann sei gespannt! Wir werden in späteren Leitfänden noch konkreter auf die Entwicklung unserer einzelnen Schwerpunkte eingehen!