DNA – woran denkst du zuerst, wenn du diesen Begriff hörst oder liest? Richtig, sehr wahrscheinlich an Erbinformationen. Mit der Südwestfalen-DNA verhält sich das ähnlich. Allerdings geht es hier weniger um Erbinformationen. Stattdessen steht die Zukunft einer gesamten Region im Fokus.
Vor welchem Hintergrund wurde die Südwestfalen-DNA entwickelt?
In Südwestfalen hat die Zukunft bereits begonnen – und zwar in zweifacher Hinsicht. Zum einen ist hier die Regionale 2025 zu nennen. Nach 2013 hat die Region erneut den Zuschlag für dieses ganz besondere Strukturförderungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen bekommen. Eine Region hat durch diese Förderung die Möglichkeit, Zukunftsproblemen zu begegnen, indem eigene Potenziale ausgeschöpft und Lösungen gefunden werden. Das geschieht durch Projekte, die einen Qualifizierungsprozess – den sogenannten Sterneweg – durchlaufen müssen.
Sterneweg bedeutet, dass jede neue Entwicklungsstufe eines Projekts von der Region mit einem Stern ausgezeichnet wird. Insgesamt gibt es drei Sterne.
Auf der anderen Seite haben sich mit Arnsberg, Bad Berleburg, Menden, Olpe und Soest fünf südwestfälische Kommunen im Rahmen Bundesmodellprojekts Smart Cities: 5 für Südwestfalen zusammengeschlossen. Um die Region smarter zu machen, Dinge zu entwickeln und Projekte zu realisieren, braucht es auch hier eine Leitidee. Teil dieser Leitidee ist auch die Südwestfalen-DNA.
Woraus setzt sich die Südwestfalen-DNA zusammen?
Digital, nachhaltig und authentisch. Diese drei Begriffe bilden mit ihren Anfangsbuchstaben die Südwestfalen-DNA. Dabei gilt: In allen Projekten der 5 für Südwestfalen und der Regionale 2025 soll die DNA enthalten sein.
Digital: Digitale Akzente sind für ein Leben und Arbeiten in der Zukunft wichtig, denn: Sie vereinfachen Abläufe und die Organisation von verschiedenen Dingen. Die Digitalisierung selbst sehen wir als Hilfsmittel. Sie dient gewissermaßen den Menschen in unserer Region.
Nachhaltig: Südwestfalen soll langfristig ein Ort des Lebens, Arbeitens und Erholens sein. Bedarfsgerechte und vorwärtsgewandte Maßnahmen sind deshalb entscheidend, damit auch die nächsten Generationen ihre Zukunft in der Region gestalten können. Ausdrücklich zum Bereich der Nachhaltigkeit gehören für uns Ressourcenschonung, Klimaschutz und Energiesparen.
Authentisch: Wie gut Aktionen, Angebote und Projekte angenommen werden, hängt auch davon ab, wie authentisch sie tatsächlich sind. Sprechen sie die Menschen an, die in der jeweiligen Region leben? Und vor allem: Passen sie zu dieser Region? Südwestfalen hat vor allem drei ganz große Stärken: viel Natur, eine starke Wirtschaft und engagierte Menschen. Diese drei Faktoren in Einklang miteinander zu bringen – darauf kommt es an. Mit authentisch meinen wir deshalb, dass der Charakter von Südwestfalen bei allen Veränderungen und Neuerungen unbedingt erhalten bleiben muss.
Für welche Themenbereiche gilt die Südwestfalen-DNA?
Zukunftsfähige Lösungen für eine ländliche Region entwickeln – darum geht es mittel- und langfristig in Südwestfalen. Um das zu gewährleisten, sind neun Themenbereiche relevant. Dabei handelt es sich um:
- Leben, arbeiten und wohnen in der Zukunft
- Stadt- und Dorfentwicklung
- Mobilität
- Bildung
- Gesundheit
- Wirtschaft
- bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt
- regionale Wertschätze
- Kultur
Es geht also darum, ökologische, ökonomische und soziale Lösungen für das künftige Zusammenleben zu finden.
Wer oder was steht bei der Südwestfalen-DNA im Mittelpunkt?
Im Mittelpunkt aller Projekte steht immer der Mensch. Digital, nachhaltig und authentisch sind dabei drei Aspekte, die vollkommen gleichberechtigt zu verstehen sind. Digitalisierung ist also nicht das Hauptthema. Sie dient dem Menschen und soll ihm einen echten Mehrwert bieten – nicht umgekehrt. Ganz wichtig für ein lebenswertes Südwestfalen sind nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels junge Menschen. Wie gelingt es, die Jugend in der Region zu halten, ihr eine Perspektive vor Ort aufzuzeigen und was benötigt sie, um Lebensentwürfe zu verwirklichen? Und wie können junge Menschen in Gestaltungs- und Entwicklungsprozesse einbezogen werden? Nur mit Antworten auf diese Fragen ist Zukunft möglich.