Südwestfalen hat (bald) eine Offene Regionale Datenplattform. Darüber haben wir bereits in unserem vergangenen Leitfaden berichtet. Aber wie kam es überhaupt zur Idee und welche Schritte waren für die Umsetzung nötig?
Klar ist: Um das Zentrum, das Gehirn unserer Smart Cities, in die Tat umzusetzen, hat es die Anstrengungen aller fünf Kommunen aus unserem Modellprojekt gebraucht. Und: die Tatkraft vieler engagierter Mitstreitender.
Welche grundsätzlichen Details waren vor der Einrichtung der Offenen Regionalen Datenplattform wichtig?
Im Grundsatz waren gleich mehrere Details wichtig:
- Das Verständnis aller Beteiligten, dass es ohne eine Datenplattform nicht geht sowie rudimentäres Verständnis zur Funktionsweise und den Einsatzmöglichkeiten.
- Die Tatsache, dass die fünf Kommunen nicht fünf Datenplattformen aufbauen, sondern nur eine.
- Alle fünf Kommunen sind beteiligt und entwickeln mit.
- Die Datenplattform soll später auch offen für andere Kommunen aus Südwestfalen sein.
Lässt sich die Datenplattform einfach erklären?
Um die Datenplattform ganz einfach zu erklären, stellen wir uns einen Tisch vor. Alles, was rund um Smart Cities und Projekte, die damit zusammenhängen, wichtig ist, liegt auf diesem Tisch. Und genau dieser Tisch ist die Datenplattform.
Geht es bei einem Projekt beispielsweise darum, in einer Stadt die Ampeln so zu schalten, dass Verkehrsteilnehmende unter bestimmten Voraussetzungen eine grüne Welle haben, wird dafür die entsprechende Sensorik benötigt. Die Drehscheibe, auf der alle Daten zusammenlaufen und weiterverarbeitet werden, ist hierbei die Datenplattform.
Wie sah der Fahrplan für die grobe Planung der Offenen Regionalen Datenplattform aus?
Im Januar 2020 fand ein Auftaktworkshop 5 für Südwestfalen statt. Das Konsortium kam zusammen, das Projektteam stand noch nicht komplett. Eine Idee gab es aber schon: Es sollte eine Taskforce Datenplattform gegründet werden.
Anschließend stand fest, dass wir eine Lösung für eine ganze Region aufbauen wollten. Und unter Federführung des Teams Menden mit Lars Salzmann, Sebastian Klein und Stefan Schlücking sowie mit Matthias Barutowicz von der Südwestfalen Agentur wurde die Arbeit zügig aufgenommen.
Klar war schon damals, dass der Aufbau einer Datenplattform nur mit IT-Unterstützung gelingen kann. Für diese wurde die Südwestfalen-IT (SIT) früh hinzugezogen. Bei der SIT handelt es sich um einen Zweckverband, der sich ohnehin schon in kommunaler Hand befindet. Und: Jede südwestfälische Stadt und Gemeinde ist schon Teil dieses Zweckverbands. Der große Vorteil: Eine Inhouse-Vergabe ist möglich.
Im Mai 2020 wurde dann das Projekt durch die Taskforce-Leitung genau definiert und alle beteiligten Bürgermeister verabredeten im Steuerkreis der 5 für Südwestfalen die Umsetzung. Nun konnte die eigentliche Arbeit also starten.
Mussten vor der Umsetzung des Projekts noch Fragen geklärt werden?
Ja, und zwar einige. Unter anderem mussten wir entscheiden:
- Wer wird der Dienstleister, der uns bei der Umsetzung unterstützt?
- Welchen Technologiestandard verwenden wir?
- Welche Daten kommen auf die Plattform?
- Wie arbeitet man interkommunal effektiv zusammen?
- Wie gestaltet sich die Organisationsform?
Am Rande: In Soest ist – nicht nur, aber auch – auf Grundlage der Frage nach den Daten für die Plattform sogar eine eigene Datenstrategie entstanden.
Wie gestaltete sich die weitere Planung?
Nach der Evaluierung der Basistechnologien haben wir uns ziemlich schnell vor allem mit der Lösung beschäftigt, die in Paderborn genutzt wird (darauf gehen wir in einem nächsten Leitfaden noch näher ein). Anschließend ging es wieder darum, Antworten zu finden auf Fragen wie:
- Wo wird der Server aufgebaut?
- Welche Kosten fallen regelmäßig an?
- Wie verhält es sich mit der Wartung?
- Wie beauftragen wir die ersten Arbeitspakete?
- Wie steht es um die Kompetenzen, weil fünf Kommunen unter einen Hut gebracht werden müssen?
Die Rechtsabteilungen und die Rechnungsprüfungsämter in den jeweiligen Kommunen wurden also bemüht – und auch dieser Prozess zog sich einige Zeit hin.
Letztendlich erteilten alle fünf Kommunen aber grünes Licht. Weitere Fakten zur konkreten Umsetzung und Einrichtung der offenen regionalen Datenplattform haben wir für dich in unserem nächsten Leitfaden zusammengestellt.