Dieser Leitfaden geht den Tücken auf den Grund, die ein Smart-City-Projekt mit sich bringt. Als erster Beitrag dieser Leitfaden-Reihe soll aufgezeigt werden, was du in deinen Prozessen besser vermeiden solltest. Diese erste Empfehlung ist ein Auszug aus dem Kapitel „Ten Smart City Pitfalls to Avoid“ in der Publikation Smart Cities For Dummies (Reichental, 2020).
Laut Reichental passiere es nur zu leicht, dass einer IT-Abteilung bzw. einem IT-Team die Leitung für eine Smart-City-Strategie übertragen wird. Die Gefahr, dass sie damit schnell zu einem reinen Technologie-Projekt wird, ist hoch. Warum? Die Gründe dafür beschreibt Reichental wie folgt:
- Durch den Fokus auf Technologie können viele Stakeholder verschreckt werden. Bei diesen könnte das Gefühl ausgelöst werden, sie könnten nichts beitragen, weil ihnen das Wissen oder die erforderlichen Fähigkeiten fehlen. Tatsächlich aber versprechen Smart-City-Projekte einen größeren Erfolg, bei denen alle Teilnehmer*innen berücksichtigt und eine hohe Beteiligung erreicht wird.
- Deine IT-Leitung bzw. -Team mag, obwohl es ansonsten brilliant ist, nicht die/das geeignetste sein, um dieses interdisziplinäre Projekt in die Hand zu nehmen. Es wäre vermessen anzunehmen, dass Wissen über Technologie gleichzusetzten ist mit der Kompetenz Projekte zu führen, welche sämtliche Bereiche einer Stadtentwicklung berühren. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass deine IT-Leitung ein Superstar ist, welcher die Fähigkeiten und das Wissen besitzt, ein Smart-City-Strategie erfolgreich aufzusetzen, solltest du diesen Ansatz mit allen Kräften unterstützen.
- Die Betonung auf Technologie könnte in einem Projekt resultieren, welches weniger Priorität und Aufmerksamkeit erhält als es verdient. Das Smart-City-Projekt könnte als bloß ein weiteres Technik-Projekt gesehen werden. Die Realität ist jedoch: die Arbeit an Smart City erfordert die Führung auf höchster Organisationsebene und muss zu jeder Zeit das Wohl der Allgemeinheit im Blick behalten.
(siehe Reichental, 2020)
Unter den fünf Pionierkommunen werden derzeit verschiedene Ansätze erprobt. Das Bundesmodellprojekt Smart Cities versteht sich in erster Linie als Stadtentwicklungsprojekt, welchem die Smart City Charta des Bundes zugrunde liegt. Deren Präambel beginnt mit dem Satz, dass Smart Cities nachhaltiger und integrierter Stadtentwicklung verpflichtet sind. Die Smart Cities Rahmenstrategie für Südwestfalen baut auf eben diesem Verständnis auf.
Quelle: Literaturverzeichnis: Reichental, J., 2020. Smart Cities For Dummies. Hoboken: John Wiley & Sons.