Die Stadt Arnsberg rüstet sich mit moderner Technik für Starkregen- und Hochwasserereignisse. Als Teil der Smart City-Projekte wurden an mehreren Bachläufen im Stadtgebiet neue Pegelstandsensoren installiert. Diese erfassen in Echtzeit, wie sich die Wasserstände entwickeln.
Besonders in Siedlungsbereichen können kleinere Zuflüsse der Ruhr bei Starkregen schnell über die Ufer treten und Schäden verursachen. Während die Ruhr selbst bereits durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen (LANUK) überwacht wird, fehlten bisher präzise Daten aus den zahlreichen Nebenbächen.
Wassermengen frühzeitig erkennen
Neben den Pegelständen soll in Zukunft auch die Bodenfeuchtigkeit gemessen werden. Denn ob Wasser bei Starkregen versickern kann oder direkt abfließt, hängtvon der Sättigung der Böden ab. Durch die Kombination dieser Daten entsteht ein sehr genaues Bild der Situation vor Ort. Bereits heute sind die errechneten Hochwasser- und Starkregengefahrenkarten des Landes NRW im „Digitalen Zwilling“ der Stadt Arnsberg hinterlegt, die auch in einer 3D-Stadtansicht einsehbar sind. Bürger:innen können sich dort jetzt schon informieren, ob das eigene Grundstück in einem möglichen Überflutungsbereich liegt.
Digitaler Zwilling
Bald sollen diese Echtzeitdaten mithilfe künstlicher Intelligenz ausgewertet werden können. Auf dieser Grundlage wird ein lokales Frühwarnsystem entstehen, das insbesondere die Feuerwehr und weitere Bereiche der Verwaltung unterstützt. Ziel ist es, bei drohenden Hochwasserereignissen schneller reagieren und präventive Maßnahmen einleiten zu können. „Mithilfe eines KI-gestützten Hochwasser-Frühwarnsystem ist es der Feuerwehr möglich, Maßnahmen zu ergreifen, noch bevor die ersten Notrufe eingehen. Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger soll dadurch weiter gesteigert werden“, erklärt Dennis Pingel, Leiter der Feuerwehr und des Rettungsdienstes der Stadt Arnsberg.
Bisher steht das System noch am Anfang: Die künstliche Intelligenz muss zunächst mit den neuen Daten trainiert werden. Im Laufe des kommenden Jahres wird das Frühwarnsystem einsatzbereit sein. Doch schon jetzt leisten die Messwerte einen wertvollen Beitrag, indem sie das Verständnis der hydrologischen Zusammenhänge im Stadtgebiet verbessern und eine genauere Beobachtung aktueller Entwicklungen ermöglichen.
Die Echtzeitdaten werden veröffentlicht und sind dann über das Klimadashboard Arnsberg unter www.arnsberg.de/klimadashboard für alle Bürger:innen einsehbar.
Kontakt: Frank Albrecht, Pressestelle Stadt Arnsberg, f.albrecht@arnsberg.de
Bild- und Textquelle: Stadt Arnsberg

